(pwc) Als sich Elite Systems 1984 gegründet hat, war der Game Boy noch ein halbes Jahrzehnt entfernt. Als er dann aber endlich auf dem Markt erschien, machten sich die emsigen Programmierer direkt ans Werk um auch diese Plattform zu bedienen. Nicht ganz ohne Stolz, wie man der Werbeanzeige entnehmen kann. Und tatsächlich: zumindest Dr. Franken und Joe & Mac Caveman Ninja machen einiges her – bei Dragon’s Lair hingegen, scheiden sich die Geister. Unterm Strich aber wie bei allem: Geschmackssache.
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(pwc) Als die Arcade-Version von Dragon’s Lair 1983 als eines der ersten Spiele auf Laserdisc erschien, klingelten ganz ordentlich die Kassen von Entwickler und Publisher. Aufgrund seiner bahnbrechenden (Zeichentrick-) Grafik, konnte Dragon’s Lair kommerziell Punkten. Dabei ist Dragon’s Lair mehr Film als Spiel. Interaktiv ist der Spieler in der Lage mit Hilfe des angeschlossenen Joysticks Einfluss auf die Handlung zu nehmen und den Hauptdarsteller Ritter Dirk in die gewünschte Richtung zu lenken.
Durch den Erfolg beflügelt sind in den folgenden Jahrzehnten und bis heute immer wieder Portierungen (z.B. auf C-64, NES, Sega Mega-CD, 3DO oder IPhone) erschienen.
Auch in der Game Boy Version „The Legend“ (1991) steht Ritter Dirk im Vordergrund. Seine Mission: Erneut Prinzessin Daphne befreien. Doch was war passiert? Ein Verräter in den eigenen Reihen informierte den bösen Magier Mordroc, dass die Karawane der Prinzessin den Lebensstein transportiere. Also jenen mystischen Stein, der seinem Besitzer unbegrenzte Kraft und das ewige Leben verspricht. Der Magier witterte seine Chance. Sofort befahl er seiner Armee die Karawane anzugreifen und alle zu töten – bis auf die Prinzessin die als Geisel genommen werden sollte. Prinzessin Daphne, die ebenfalls magiebegabt ist, erkannte die ungeheure Gefahr und zerstörte den Lebensstein. Durch ihre Magie zerstreute sie alle Fragmente quer über das Land. Dirks Aufgabe lautet: den Lebensstein zusammensetzen, den schlafenden Ritter wecken und die Prinzessin retten.
Das Fantasysetting ist in 11 Abschnitte unterteilt: Vom äußeren Wald, durch die Troll-Minen, über den Friedhof, zum Todesfluss bis zum bösen Berg erleben wir ungeheuerlich spannende Szenarien. Auf Feinde stößt Dirk hingegen kaum – die Kreaturen im Spiel dienen eher als Transportmittel. Spannend ist vor allem die Atmosphäre denn diese wirkt von Bildschirm zu Bildschirm bedrohlich. Im Prinzip steuern wir Dirk durch eine riesige Welt die auf den ersten Blick unüberschaubar wirkt. In welchem der 11 Teile der Welt wir uns gerade befinden können wir allenfalls von einem hölzernen Schild ablesen, dass sich am oberen Bildschirmrand befindet. Ansonsten verlaufen die Abschnitte fließend. Überall verteilt sind insgesamt 194 Teile des Lebenssteins. Um das Spiel abschließen zu können, müssen alle Teile eingesammelt werden. Für das große Sammeln stehen Dirk neun Leben zur Verfügung die in der Regel reichen sollten, solange ihr die Finger von der US-Fassung lasst.
Wieso? Ganz einfach: Dragon’s Lair The Legend bietet grandiose Grafiken, einen wahnsinnig tollen Soundtrack, düstere Stimmung, tolle Animationen, einen sympathischen Helden und in der US- und JAP-Fassung des Spiels einen Schwierigkeitsgrad der nicht von dieser Welt ist. Ich besitze die US-Version und schaffe es tatsächlich, alle meine Leben mindestens innerhalb der ersten 10 Bildschirme zu verbrauchen. Fällt Dirk aus einer bestimmten Höhe zu Boden (was relativ oft passiert) ist gleich ein Leben futsch. Die europäische Version des Spiels ist entschärft: Hier kann Dirk so tief fallen wie er möchte – und bleibt heil. Sehr angenehm. Gleiches gilt für den Eintritt in einen anderen Bildschirmabschnitt: Kennt man diesen noch nicht ist die Chance gegeben, plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben und ein Leben zu verlieren.
Besonders hervorzuheben ist die detaillierte Grafik. Alleine die ägyptischen Steinstatuen, die Baum- und die Pilzhäuser, der unheimliche Friedhof mit den schwebenden Bettlaken oder der äußere Wald mit den animierten Augen in den Bäumen sind schon echte Hingucker und grandios für ein Game Boy Spiel.
Interessant: In der Anleitung ist die Hälfte des „Official Dragon’s Lair Double Challenge Medaillons“ abgedruckt. Die andere Hälfte befindet sich in der Anleitung zum NES Dragon’s Lair. Besitzt man beide Spiele und fügt die Hälften des Medaillons zusammen kündigt sich großes an: Schickt beide Teile zu CSG Imagesoft nach Los Angeles, legt 3.50 $ Rückporto bei und erhaltet im Anschluss den „exciting custom designed mystery bonus prize“ (Einsendeschluss: Juni 1991). Was sich hinter dem Preis verbirgt ist mir leider nicht bekannt. Wer’s weiß schickt einfach eine Mail an: channard[at]dmgpage.de
Ganz harte Game Boy Spieler greifen natürlich zur US- oder JAP-Fassung. Alle anderen schonen sich die Nerven und spielen die europäische Version.
(pwc) Zusammen spazieren sie in einer Vollmondnacht eine enge Kopfsteinpflasterstraße entlang. Die Blicke der Charaktere sind sehr wirr – der erlebte Horror scheint nicht spurlos an den Dreien vorbeigegangen zu sein. Im Hintergrund bewegen sich Fledermäuse, eine grimmige Eule und eine vor Schreck erstarrte Katze.
Welch‘ furchtbar gruselige und spannende Abenteuer dürften den Freunden noch entgegenstehen und vor allem, was wird mich als Spieler erwarten?
Beim Anblick des Covers zu On the Tiles könnte man sich einiges vorstellen. Vor allem wenn erstmals die Charaktere Franky (aus Dr. Franken), Joe (aus Joe & Mac/Caveman Ninja) und Dirk (aus Dragon’s Lair) aufeinandertreffen. Bei On the Tiles handelt es sich ganz und gar nicht um ein gruseliges Jump’n’run in dem man in die Rollen der drei Freunde schlüpfen könnte, sondern um ein Schiebebild Puzzlespiel.
32 Bilder wollen in vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden absolviert werden. Um das Spiel etwas spannender zu gestalten und uns vom gnadenlos ablaufenden Countdown abzulenken, tauchen ab und an auf dem Schiebebild diverse Gimmicks wie Bomben, versteckte Fallen, Bonuszeit etc auf. Zumindest wenn man vorher den normalen Modus gewählt hat – zur Auswahl steht auch der „Spiele gegen die Uhr“ Modus. Hier verzichtet der Game Boy auf sämtliche Möglichkeiten uns das Spiel noch schwerer zu machen als es ohnehin schon ist.
Sollte eine Bombe auf einem der Bildfelder erscheinen heißt es erstmal alles stehen und liegen lassen: Bevor der Countdown auf der Bombe abläuft müsst ihr das entsprechende Feld bewegen – ansonsten gibt es direkt ein Game Over in Form der „Kaboom-Explosionswolke“. Wichtig sind auch Uhren die euch zusätzliche Zeit gutschreiben. Auch ein Gewicht solltet ihr einsammeln – die einzige nützliche Waffe gegen den verrückten Professor. Dieser taucht ab und an auf uns mischt euer Schiebebild kräftig durcheinander.
Schiebebilder fand ich schon immer doof. Früher gab’s diese im Micky Maus Heft, auf Kindergeburtstagen oder in der 1 DM Wundertüte am Kiosk. Spaß gemacht hat mir dieses Spielprinzip nicht – vielleicht fehlt mir auch einfach die Geduld. Grundsätzlich ist On the Tiles ein grafisch sehr hübsches aber auch sehr stressiges Spiel. Die Zeit läuft gnadenlos runter und die Hintergrundmusik tut ihr übriges um euch die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben.