(pwc) Im Jahr 1998 erschien das 35-seitige und reich bebilderte Club Nintendo Sonderheft zur Game Boy Camera. In den einleitenden Worten spricht Claude Moyse (bis 2001 Chefredakteur des Club Nintendo Magazins) von der kleinsten digitalen Fotokamera der Welt in Kombination mit der erfolgreichsten, tragbaren Videospielkonsole.
Das Sonderheft beginnt mit einem Interview mit Hirokazu Tanaka, dem Erfinder der Game Boy Camera der erst in Nintendos Abteilung R&D II (Research & Development II, Zuständig für die Entwicklung von Software) arbeitete und dann in die Abteilung R&D I (Hardwareentwicklung) wechselte. Am Rande der Nürnberger Spielwarenmesse auf der die Game Boy Camera auch ihre Europa-Premiere feierte, stellte er sich den vielseitigen Fragen der Club Nintendo Redaktion. Da sich der Game Boy mit Erscheinen der Camera bereits 10 Jahre auf dem Markt befand, wagten die Redakteure die Frage ob der Game Boy überhaupt noch eine zeitgemäße Plattform für High-Tech Zubehör bieten würde. Herr Tanaka bejahte dies und plauderte weiterhin aus dem Nähkästchen: In Kombination der Game Boy Camera mit dem 64 DD-Laufwerk und der Modemfunktion des N64 könnten gar Telefon-Video-Konferenzen umgesetzt werden.
Im Magazinabschnitt „Fun & Fantasy“ wird die allgemeine Funktionsweise der Camera erklärt. Wir erfahren welche Optionen und Einstellmöglichkeiten vorhanden sind, wie die Camera eingerichtet wird (Name, Geburtsdatum, Geschlecht), wie man durch das Fotoalbum navigiert, wie Selbstauslöser und Timer eingestellt werden, wie man Bilderrahmen und lustige kleine Icons hinzufügt, wie Bildkollagen und Panoramafotos erstellt werden und wie man Filmsequenzen dreht und Morphing-Effekte einsetzt.
Im Abschnitt „schiessen, drucken, kleben“ und „kleben bringt segen!“ geht das Sonderheft auf den Game Boy Printer ein und wirbt mit Panoramabilddruckfunktion und selbstklebendem Druckerpapier. Dabei wird die Bedienung des Druckers, der lediglich zwei Tasten besitzt, besonders hervorgehoben. Ideen für kreative Stickerbilder werden gleich vorgegeben: „Wie wäre es mit mehr Taschengeld?“, „Bekomme ich Yoshi’s Story fürs N64?“ und „Habe mein Gehirn an der Garderobe abgegeben“ sind nur einige der vielen lustigen Beispiele.
Lustig geht’s auch bei den „Flirt-Tips“ weiter: Die Game Boy Camera ist der Baggerkönig, der Anmach-Minister schlechthin. Eine Kamera mit eingebauter Flirt-Garantie, wo gibt’s denn sowas?
Der Trick ist einfach: In der Straßenbahn seht ihr das Mädchen (oder den Jungen) eurer Träume aber was tun? Bestimmt keinen dieser abgedroschenen Sprüche klopfen. Besser: Schnell ein Bild von euch schießen, eure Telefonnummer ergänzen, ausdrucken und ihr/ihm heimlich beim vorbeigehen anheften.
Dass die Game Boy Camera noch einiges mehr als Fotos schießen kann, wird im Abschnitt „Chill-Out Zone“ verraten: Als zusätzliche Programme stehen euch drei verschiedene Spiele zur Verfügung sowie ein DJ-Feature mit dem ihr selbst Musik komponieren könnt. Während ihr bei den Spielen „Ball“ und „Space Fever II“ UFOs abschießen müsst, wird’s bei „Run! Run! Run!“ sportlich: Tretet in einem Wettrennen gegen einen Maulwurf und ein Vögelchen an. In das DJ Programm gelangt ihr, wenn ihr bei „Ball“ das rechte UFO abgeschossen habt.
Aufgelockert wird das Sonderheft zusätzlich durch die Foto-Story „Der Mann in schwarz“ und das witzige Super Mario Comic „Das Vermächtnis des Dr. Lichtblitz“.
Das Sonderheft ist wirklich klasse und gibt einen sehr guten Überblick über die vielen Funktionen der Game Boy Camera und den Game Boy Printer.



