Corey Sandler
Tom Badgett
Bantam Books, 1990
ISBN: 0-553-34992-9
(pwc) Das 250seitige Buch mit dem mächtigen Namen „Ultimate unauthorized Nintendo Game Boy Strategies“ bringt in den ersten sechs Seiten (Einleitungsteil) schon so dermaßen viele interessante Informationen unter, dass man als Leser tatsächlich glauben mag, ein tatsächlich ultimatives Werk in Händen zu halten.
Dabei sind die beiden Autoren absolut von sich überzeugt: „Wir wollen, dass ihr erst dieses Buch kauft, bevor ihr 25$ für ein Stück graues Plastik ausgebt“. Insgesamt behandelt das Buch 41 Spieletitel die die beiden Autoren näher unter die Lupe nehmen und verschieden gruppiert und klassifiziert haben. Jedem Spiel wurde eine Altersempfehlung spendiert und ebenso wurde es einem Schwierigkeitsgrad zugewiesen. Die Autoren unterscheiden hierbei folgende Abstufungen: Novice, Apprentice, Hot Dog, Master of the Game und Inhuman (Inhuman hat allerdings keines der 41 Spiele erreicht).
Zusätzlich sind die Spiele in folgende Gruppen unterteilt: Aliens and Monster, Amazing Quests, Car Wars, Flying Feet, Fun Learning, Gym Bag, Just for Laughts, Lost in the Maze, Shoot-em-Ups, Strategies and Simulations und Video Link.
Im Einleitungsteil erfahren wir allerdings noch eine ganze Menge mehr. Zum Beispiel aus welchen Komponenten der Game Boy besteht, welche Eigenschaften das LCD-Display hat, wie das Linkkabel funktioniert, welche Besonderheiten die Soundausgabe besitzt und wie lange die Batterien halten. Außerdem verraten uns die Autoren, wie es Videospielezeitschriften möglich ist, Screenshots von Game Boy Spielen in recht guter Qualität anzufertigen: Mit Hilfe einer von Nintendo entwickelten Platine namens Wide Boy (nicht zu verwechseln mit der Sunsoft Wide Boy Lupe für den Game Boy) kann das Game Boy Bild auf einem TV-Screen ausgegeben werden, wenn man zwischen TV und Wide Boy ein NES (oder SNES/N64) schaltet.
Kommen wir nun zum eigentlich Hauptteil des Buches: Den Spielen. Hier kann man auf Anhieb folgendes erkennen: Die Autoren haben versucht, auf jedes Spiel genauestens einzugehen und entsprechende Informationen zum Hersteller, der Spieleranzahl, einer kurzen Hintergrundgeschichte bis hin zu einer Übersicht von versteckten Waffen und den Feinden aufzustellen. Das ist schön und gut und auch interessant, nur muss mir als Leser die Frage erlaubt sein, wo sie nun sind, die vielversprochenen Strategien … vor allem die ultimativen? Immerhin werde ich im Bereich „Power Player Hints“ der Spiele fündig: Da stehen ein paar Tipps die allerdings kaum der Rede wert sind und sich auf folgendem Niveau bewegen: Wir sollen auf Spider-Man’s Sensor achten – um den Kopf bewegen sich kleine Wellen kurz bevor etwas gefährliches passiert (The amazing Spider-Man), wie im Mariospiel auf dem NES sollte unser erstes Ziel sein Extraleben als Versicherung zu sammeln (Super Mario Land) oder ein Boxhandschuh kann ein weiteres mal verwandt werden. Gehe hierzu einfach den Bildschirm nach links oder rechts (The Bugs Bunny Crazy Castle).
Im dritten Teil des Buches stellen die Autoren ein paar Titel vor, die zum Weihnachtsgeschäft 1990 erscheinen sollen und es leider nicht mehr ins Buch geschafft haben. Ebenso machen Sie Werbung für LCD-Handhelds der Firmen Acclaim und Konami. Gemeint sind hierbei natürlich einfache piepsige LCD-Spiele.
Naja das Buch ist nicht schlecht, denn es ist sehr informativ, strukturiert aufgebaut und deswegen recht übersichtlich. Allerdings verspricht es wohl auch etwas viel was es aber tatsächlich nicht halten kann: Von den ultimativen Spielestrategien ist weit und breit nichts zu finden. Schade eigentlich.
Das Buch entspricht fast 1:1 der deutschen Übersetzung “Game Boy Völlig aufgelöst”.

