




(pwc) Waterworld für den Game Boy basiert auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1995. Die bis dahin teuerste Produktion der Filmgeschichte wäre beinahe zum Flop geworden, denn nach Abzug des Einnahmeanteils der Kinos waren die Produktionskosten nicht eingespielt. Dass der Film schlussendlich dennoch mit einem Plus abschließen konnte, war der späteren Heimkinoverwertung zu verdanken.
Durch das Schmelzen der Polkappen sind die Kontinente fast vollständig im Wasser versunken. Die Menschen leben meist als Händler auf Booten oder Atollen. Trinkwasser und Erde gelten als wertvolle Ressourcen. Die heimtückische Smoker-Bande hat unter Führung des teuflischen Deacon die kleine Enola entführt. Die Bande hat es auf ihr Tattoo abgesehen, in dem sich Hinweise auf die letzten Reste des Festlands verbergen sollen. Ihr Volk ruft nach Hilfe. Mariner (gespielt von Kevin Costner), ein einsamer Sammler, macht sich mit seinem Trimaran auf den Weg, um Enola zu retten und Festland aufzuspüren.
An dieser Stelle beginnt das Game Boy Spiel und ihr schlüpft in die Rolle des Mariner. Insgesamt gilt es, sieben Level mit mehreren Stages zu absolvieren. Durch vier Level steuert ihr Mariner persönlich in der Seitenansicht. Drei Level sind dem Trimaran in einer isometrischen Perspektive vorbehalten.
Die Seitenansicht-Level verbringt ihr entweder schwimmend unter Wasser oder rennend auf festem Untergrund. Seid ihr im Wasser unterwegs, trefft ihr schnell auf verdächtige Fauna: Haie, Aale, sonstige Fische. Auch herabfallendes Geröll und Minen solltet ihr tunlichst meiden. Beängstigend wirken teilweise die Levelhintergründe. So zeugen ganze Häuser, Autowracks, Ampeln oder auch Ölfässer von einer Zeit, als sich die Zivilisation noch auf Festland abgespielt hat.
Mariner beginnt das Spiel mit drei Herzen, drei Leben und zwei Continues. Pro Treffer wird euch ein Herz abgezogen. Sind alle Herzen aufgebraucht, verliert ihr ein Leben. Doch keine Sorge: in den Leveln stehen genügend Items zur Verfügung, um euch das Sterben möglichst schwer zu machen. Insgesamt könnt ihr sechs Herzen sammeln – alle überschüssigen Herzen verstärken euer Punktekonto. Daneben begleitet euch ein dezentes Zeitlimit. Und dann gibt es noch Seesterne in Hülle und Fülle: für 100 Exemplare winkt ein Extraleben.
Habt ihr ein Atoll erreicht und festen Grund unter den Füßen, dauert es auch nicht lange, bis euch die Smoker-Bande im Visier hat. Die Bösewichte nutzen Harpunen oder Messer. Glücklicherweise ist Mariner mit einer Schusswaffe ausgestattet. Passende Munition im praktischen 5er Pack findet ihr regelmäßig. Neben den Smoker-Schlägern haben es auch vier Bosse ins Spiel geschafft. Sehr interessant ist der Fischangriff im ersten Level, dem ihr lediglich ausweichen müsst. Dieser erinnert frappierend an die Triceratops-Stampede aus Jurassic Park – ebenfalls ein OCEAN-Titel. Daneben gilt es den Fässer-Werfer, das Harpunen-Trio und Deacon selbst unschädlich zu machen.
Neben den Jump and Run Einlagen, bietet Waterworld mit der Steuerung des Trimarans etwas Abwechslung. Navigiert das Boot um Oberflächenminen und brennende Öllachen. Vermeidet auch Kontakt zu den gegnerischen Patrouillenbooten. Die Levelabschnitte gleichen einem Hindernisparcours.
Besonders hervorheben möchte ich die genialen Animationen des Hauptcharakters. Mariner kann schwimmen, rennen, sich an Kanten hochziehen, von einer Stelle zur anderen schwingen oder auch an Ketten hochklettern. Dabei läuft jede Bewegung sehr geschmeidig ab.
Waterworld für den Game Boy ist eine überraschend gute Lizenzversoftung. Das Spiel bietet einiges an Abwechslung – so gestaltet sich das Sammeln von Items und das Bekämpfen der Smoker-Bande als ebenbürtig. Beides ist wichtig, um das Spielende zu erreichen. Die Fahrten mit dem Trimaran sind sich zwar sehr ähnlich, lockern den Spielfluss aber gehörig auf. Wenn man sich sachte durch die Level bewegt, vor allem den Fischen vorsichtig ausweicht und ab und an Extrazeit einsammelt, sollte man recht unproblematisch durch das Spiel kommen.




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