Game Boy No. 1 – Nintendo Comics System

George Caragonne & Todd Haedrich
Valiant Comics, 1990
ISSN: 1049-1473

(pwc) Oh mein Gott. Hat man von Nintendo doch eher das Bild des familienfreundlichen Unternehmens im Kopf, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, die komplette Familie, vom Töchterchen bis zum Opa zu entertainen. Dieser Mentalität entsprechend, sind die Coregamer gezwungen sich durch Berge von 0/8/15-Casualgames zu wühlen die keinem wehtun. Auch zu 16-Bit Tagen schlug sich die vermeintliche Familientauglichkeit in den Spielen nieder: Verglichen mit dem jeweiligen Mega Drive Pendant, wurden Nintendojünger oftmals mit einer zensierten oder geschnittenen Version abgespeist.

Eine ganz andere Firma Nintendo erlebt man in dem vorliegenden Comic, welches ein offizielles Lizenzprodukt darstellt. Die Geschichte ist schnell erzählt:

Herman arbeitet in Lev’s Lectronics Elektronikmarkt innerhalb der New Yorker Wonder World Mall. Auf dem Weg zur Arbeit wird er von einem Bettler auf Kleingeld angesprochen. Herman kann ihn mit einem Quarter-Dollar zufriedenstellen, flüstert allerdings zu sich selbst, dass man alle Bettler erschießen sollte. Im Laden angekommen klagt er gegenüber seinem Chef Lev, dass es keinen sicheren und sauberen Platz mehr in der Stadt gäbe und schimpft über die Politik.

Lev muss schnell zur Bank und bittet Herman das Ladengeschäft zu übernehmen. Auf dem Weg nach draußen macht er Hermann auf einen fehlenden Game Boy aufmerksam und vermutet einen Ladendiebstahl. Herman denkt sich seinen Teil und bezeichnet Lev als reiches Schwein. Es liegt kein Ladendiebstahl vor – er hat den Game Boy an sich genommen als Ausgleich für seine schlechte Bezahlung.

Die jugendlichen Brüder Josh und Rick betreten den Laden und erkundigen sich zu Super Mario Bros. 3. Herman gibt keine Antwort, weil er gerade arg konzentriert am Game Boy spielen ist. Die Cartridge: Super Mario Land! Die Geschwister verlassen den Laden – während Josh weiterhin die Suche nach dem Super Mario Bros. 3 Spiel verfolgt, favorisiert Rick junge Frauen in der Mall zu beobachten.

Plötzlich erwachen die Sprites aus Super Mario Land zum Leben und hüpfen aus dem Game Boy Display. Sofort wird Herman angegriffen und am Boden gefesselt. Tatanga, der außerirdische Eroberer, wird mit einem „all hail“ angekündigt. Daisy, die sich in seiner Gefangenschaft befindet, erkundigt sich über Tatangas Pläne. Dieser will Herman töten. Tatanga gibt seiner Armee den Befehl die Mall zu erobern. Plötzlich bricht Panik und Chaos unter den Besuchern aus, es fängt an zu brennen, Dragonzamasu, Roketon, Bunbun und Batadon leisten ganze Arbeit.

Um das Problem zu lösen, startet Josh seinen eigenen Game Boy und beschwört Mario. Dieser hüpft ganz fidel aus dem Display und sagt Tatanga direkt den Kampf an. Herman steht unter hypnotischer Kontrolle und kämpft deswegen gezwungenermaßen an Tatangas Seite. Als Mario in der realen Welt einen Unbesiegbarkeitsstern einsammelt, flüchtet Tatanga mit seiner Armee zurück in den Game Boy. Mario verabschiedet sich bei Josh und Rick und nimmt den Kampf weiter im Innern des kleinen grauen Kastens auf.

Unglaublich – aber wahr. Das ist die Story des Comics – für Kinder geschrieben mit einer ganzen Menge Kraftausdrücken und Hinweisen darauf, dass Menschen getötet werden sollen. Nintendo mal anders – nach vier Ausgaben war aber auch Schluss.

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