Slowly Fading into Data | Albert Data

(pwc) Slowly Fading into Data ist ein Titel, bei dem mir eine Rezension schwerfällt. Beginnen möchte ich deshalb mit den Worten von Albert Data:

„Bist du bereit für deine nächste existenzielle Krise? Eine nachdenkliche Geschichte eines Menschen, der langsam zu Daten mutiert. Eine transformative Reise über die Bedeutung des Menschseins, die Grenzen von Erfahrung, Existenz und Identität.

Slowly Fading into Data ist ein experimentelles, narratives, interaktives Storytelling-Action-Adventure-Spiel (und ein Retro-Synthesizer!). Es ist so konzipiert, dass all seine verborgenen Geheimnisse, Entscheidungen, Eastereggs und alternativen Enden nicht beim ersten Durchspielen entdeckt werden können. Ein intensives filmisches audiovisuelles Erlebnis, dass deine 8-Bit-Wahrnehmung vorantreibt und Erkundungs- und philosophische Fähigkeiten auf die Probe stellt.“ 

Eine zentrale Frage, die sich mir von Anfang an gestellt hat: Ist Slowly Fading into Data eigentlich ein Spiel? Es scheint so. Nachdem ihr die Epilepsie-Warnung übersprungen habt, werdet ihr vor die Wahl gestellt: drückt Play, um das Abenteuer zu beginnen oder Synth für den Zugriff auf die komplette Hintergrundmusik. Insgesamt sind 9 Tracks auswählbar, die sich für mich in der Mehrzahl eher experimentell anhören.

Das Spiel beginnt mit einem Vorspann und der schweren Hintergrundmusik „Song for a dead Planet“ im Weltraum. Ihr steuert den Planeten Erde nach rechts und könnt sie dabei mit den Tasten A und B überhitzen lassen. Habt ihr den Rand erreicht, wandelt sich eure Form in einen weißen Gorilla. Auch diesen bewegt ihr wieder stur nach rechts, bis ihr auf ein rotes Buch stoßt. Drückt ihr die Tasten A und B richtet sich der Gorilla auf und eskaliert.

Das Buch klappt auf und offenbart lediglich leere Seiten. Ab jetzt müsst ihr aufpassen: seid ihr gegenüber Stroboskop-Effekten empfindlich, klickt euch schnell durch.

Im Anschluss beginnt das erste Kapitel mit der Hintergrundmusik „We say goodbye to ourselves“. In einem winzigen Raumschiff durchstreift ihr die Galaxie. Irgendwann erfolgt die Kontaktaufnahme durch eine unbekannte Seite. Mit „Hello Albert. Do you copy me?“ wirst du darauf vorbereitet, ein paar Tests durchlaufen zu müssen, bevor du die Raumstation betreten darfst. Was jetzt folgt kennen wir nur allzu gut, wenn wir im Internet bestätigen müssen, kein Roboter zu sein. Nach einem weiteren Flug durch das Weltall erfolgt die zweite Prozedur: der Check auf geistige Gesundheit! Die dritte Hürde ist die Einverständniserklärung, dass du dich bereiterklärst, langsam ein Wesen aus Daten zu werden. Sobald ihr die Raumstation erreicht habt, müssen vier (0, 4, 5, 7) Andockstationen in der korrekten Reihenfolge freigeschaltet werden. Die Lösung ist hier der Bereich der Nachkommastellen des Planckschen Wirkungsquantums (1,05457) und zwar: 0, 5, 4, 5, 7.

Um die digitale Transformation zu beginnen, benötigst du vier Teile deines Raumfahrtanzuges. Diese sind in der Raumstation verstreut. Sind alle Teile eingesammelt, gibt es kein Zurück mehr.

Im Anschluss folgen die Corruption Level 1 bis 3 und Final Corruption. Hier bewegt ihr euch auf einer Game Boy Platine und müsst diverse synthetische 8-Bit Bauteile einsammeln, die dem RAM hinzugefügt werden. Bewegen könnt ihr euch dabei nur über die Datenleiter. An allen anderen Bauteilen kommt ihr nicht vorbei. Corruption 2 ist hierbei am schwierigsten, da die Bauteile zerstört und völlig fragmentiert sind. Das Level gleicht demnach einem Labyrinth. Am Ende wird aber alles gut und Albert, der Gorilla und das rote Buch sind vereint.         

Slowly Fading into Data ist Kunst mit geringem Spielanteil. Albert Data zeigt uns seine Sicht auf eine eher düstere Zukunft. In dieser ist die Erde, wie wir sie heute kennen, zerstört – aber auch belanglos. Denn nachdem sich der Mensch ganz bewusst dazu entschieden hat die Biologie zu verlassen, um ein digitales Individuum zu werden, wird unser Planet nicht mehr gebraucht. Wer Interesse an der physischen Version hat, wird ►hier fündig.

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