In the Dark | binary sonata Studios

(pwc) Es war eine einfache Mission: Untersuche ein nicht identifiziertes Notsignal eines Raumschiffs, das einen Planeten im Rigel-System umkreist. Ikalo Pann, die Kapitänin der Star Leviathan, navigiert durch die Trümmer, die das verlassene Schiff umgeben, bis es in Reichweite des Scanners ist. Der Scan erfasst keine aktiven Lebenszeichen, doch die Lebenserhaltungssysteme funktionieren noch – verlieren aber an Energie.

Da keine Lebenszeichen vom Schiff kommen, befürchtet sie das Schlimmste, legt aber an der Luftschleuse an und begibt sich mit ihrer Crew an Bord. Als sie das Hauptdeck betreten, bemerken sie das verzerrte Geräusch einer Sirene, das durch die Flure hallt. Ikalo gibt ihrer Crew ein Zeichen, ihr weiter ins Schiff zu den Wohnquartieren zu folgen. Als die Mannschaft einen Nebenraum begutachtet, verstummt der Warnton und die Türen schließen sich abrupt hinter ihnen.

Die Anzeige auf einem Monitor in der Mitte des Raums erwacht zum Leben, ein Cursor pulsiert rhythmisch und erleuchtet die Umgebung mit einem sanften, neongrünen Schein. Plötzlich wird ein Puzzle auf dem Bildschirm angezeigt. Dann kommt die Erkenntnis: Sie sind in eine Falle getappt! Es gibt nur eine Hoffnung zu überleben: die Rätsel lösen, um die Schleusen zu umgehen … und solange die Energie aus den wenigen verbleibenden Notstrom- und Lebenserhaltungssystemen weiter abfließt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die gesamte Mannschaft ihrem Schicksal erliegt.

Soweit die ausführliche Hintergrundschichte zu In the Dark.

Das Spiel ist ein sogenannter One-Screener. Das heißt, der komplette Spielablauf findet jeweils nur auf einem Bildschirm statt, was eine nicht unübliche Eigenart von Puzzle- oder Boardgames auf dem Game Boy ist.

Das Spielfeld besteht aus einer 9×9 Felder-Matrix. Zu Spielbeginn wird eine zufällige Anzahl Felder beleuchtet. Mit einem Cursor ist jedes Feld anwählbar. Klickst du auf ein beleuchtetes Feld, ändern das ausgewählte wie auch alle anderen benachbarten horizontalen oder vertikalen Felder ihren Status. Also leuchtende Felder werden dunkel und dunkle Felder beginnen zu leuchten. Keine Auswirkung hat diese Spielmechanik auf diagonal angrenzende Felder.

Ziel ist es, alle Felder zu verdunkeln. Gelingt dir dies, ist das Level beendet. Vor jedem Level bekommst du einen Hinweis, in wie vielen Zügen das Rätsel praktisch gelöst werden kann. Theoretisch stehen dir aber unendlich viele Züge zur Verfügung.

Aber: wenn du den Anspruch verfolgst, tatsächlich nicht mehr als die Minimalanzahl der Züge anzuwenden, wirst du mit freischaltbarem Content belohnt. Im Optionsmenü stehen diverse Paletten zur Verfügung, von denen dir bei Spielbeginn lediglich die Normale zur Verfügung steht. Löst du die ersten zehn Rätsel, wird die Magnavox-Palette freigeschaltet. Nach zwanzig gelösten Rätseln ist die Secam-Palette auswählbar. Dazwischen befindet sich aber auch die Intellivision-Palette. Hierfür musst du etwas mehr Zeit investieren und die ersten zehn Level energisch angehen: nur wenn du für jedes Level nicht mehr als die Minimalanzahl der Züge gebraucht hast, lässt sie sich freischalten.

Daneben stehen noch etliche weitere Paletten zur Auswahl: Fairchild, Pico-8 oder auch DMG-01.

Die eigentliche Herausforderung des Spiels besteht darin, so wenige Züge wie möglich pro Level zu verbrauchen. Die vorgegebene Minimalanzahl ist aber teilweise so schwer vorauszuplanen, dass man ganz schnell in einer Sackgasse landet und sich gezwungen sieht, das Puzzle via Select-Taste zu wiederholen.

Hier sehe ich ein enormes Frustpotential. Einerseits spielt man In the Dark zwar aufgrund der knackigen Rätsel, allerdings möchte man für die investierte Zeit auch belohnt werden. Selbst für die Paletten, die automatisch nach einer bestimmten Anzahl gelöster Rätsel freigeschaltet werden, muss sehr viel Zeit und Konzentration aufgewandt werden. Doch ist das tatsächlich die Mühe wert?

Beispiel: im letzten möglichen Zug, der praktisch das Rätsel lösen könnte, müsst ihr eine Situation schaffen, in der nur noch drei Lampen im rechten Winkel einer Ecke leuchten. Klickt dann auf das Feld, das sich in der Ecke befindet, um das Level zu beenden. Gelingt euch diese Feldformation nicht, braucht ihr erst gar nicht mehr weiterspielen sofern ihr am Freischalten mindestens der Intellivision-Palette interessiert seid.

In the Dark kann aber auch einfach nur „Just for Fun“ gespielt werden. Hierfür steht der auswählbare Random-Modus zur Verfügung, der euch eines von 500 möglichen Rätseln generiert.

Das Spiel fordert Zeit und eine ganze Menge Hirnschmalz. Wer beides bereit ist zu investieren, kann sich an In the Dark schön die Zähne ausbeißen. Die Rätsel sind knackig. Und auch nur dann macht es Spaß und vor allem auch Sinn das Spiel zu spielen. Sicherlich sind die Rätsel nach einer gewissen Zeit auch lösbar, wenn man sich planlos auf dem Spielfeld bewegt und wild die Felder anklickt. Aber dann verliert das Spiel all das, was es eigentlich ausmacht. Die physische Version des Spiels war bei Bitmap Soft erhältlich – gegenwärtig aber leider nicht mehr. Die digitale Version könnt ihr euch bei Interesse ►hier herunterladen.

Bewertung: 3 von 5.

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