




(pwc) Prügelspiele gibt es auf dem klassischen Game Boy etliche. Einige wenige sind richtig gut und machen besonders im Spiel gegeneinander eine ganze Menge Spaß. Andere hingegen … naja. Da wo Licht ist, ist erfahrungsgemäß auch Schatten und Raging Fighter dürfte auf dem Game Boy eher ein Schattendasein fristen.
Alles beginnt mit einer Story, die man sich direkt aus einem 80er Jahre Actionfilm geliehen haben könnte: willkommen im Alpha-Universum, der Heimat der furchtlosesten Kämpfer, die man sich nur vorstellen kann. Bereiten Sie sich auf einen außerordentlichen Ninja-Fight vor, aber denken sie daran: nicht jeder kann den Titel „mächtigster Sterblicher“ erringen.
Seit 7000 Jahren verlassen sich die Bewohner des Alpha-Universums auf eine ausgewählte Gruppe von Kampfsportmeistern, die sie gegen alle äußeren Feinde schützt. Um ihre Mitglieder in Top-Kondition zu halten, veranstaltet die Gruppe mit dem Namen Omega-Liga alljährlich eine Meisterschaft im Trial Tower.
Obwohl die Kämpfer das gleiche Ziel verfolgen und in der Verteidigung des Universums zusammenhalten, wird die Meisterschaft gnadenlos ausgetragen.
Insgesamt können 7 Kämpfer ausgewählt werden, die neben den Standardattacken Schlag und Tritt alle verschiedene Angriffsbewegungen draufhaben. Shades zum Beispiel nutzt einen Feuerball und den Schlagring. Miyabi schwört auf ihren Kanonenkugelschmetterer und den Destructo-Dreh. Und Bulk mag es einfach nur brachial: mit einem Kopfangriff oder dem Ellbogen-Crash räumt er seine Gegner aus dem Weg. Hinweis: die Spezialangriffe unterscheiden sich je nach Tastenbelegung.
Bevor ihr euch ins „Vergnügen“ stürzt, könnt ihr im Optionsmenü erst einmal alle gewünschten Einstellungen vornehmen. Hier wird der Schwierigkeitsgrad gewählt oder auch der Timer ausgeschaltet. Wichtig: ist der Timer ausgeschaltet, bekommt ihr natürlich für die nicht vorhandene Kampfrestzeit keine Punkte!
Modi stehen vier Stück zur Auswahl: Singleplayer, Meisterschaft, Story und 2-Player. Im Einzelspielermodus dürft ihr die Wahl treffen, ob ihr ins Training geht oder direkt zur Meisterschaft. Beginnt ihr mit der Meisterschaft, kämpft ihr euch den Trial Tower hoch. Hierfür müsst ihr als Sieger aus dem „best of 3“ hervorgehen. Verliert ihr im Tower, könnt ihr den Kampf bis zu dreimal fortsetzen. Sind alle Continues verbraucht, heißt es: Game Over!
Im Story-Modus steuerst du drei Kämpfer, die die Paläste ihrer Clans gegen die anderen Fighter verteidigen müssen. Jeder Kampf geht über eine Runde ohne Zeitlimit. Jeder Verteidiger kämpft solange, bis er ein Match verliert. Die Schadensanzeige bleibt nach einem Kampf auf dem letzten Stand stehen, wird also nicht wieder aufgefrischt. Sobald alle gegnerischen Verteidiger besiegt sind, steht ein Mirror-Match an, in dem es heißt: the winner takes it all!
Um ein 2-Player Spiel zu starten, benötigt ihr natürlich zwei Raging Fighter Module. Im Versus-Modus könnt ihr euch zwischen einer oder drei Runden entscheiden. Ebenfalls kann hier der Timer ausgeschaltet werden.
Grafisch bietet Raging Fighter eine wirklich tolle Präsentation. Man merkt die Qualität, die uns Konami mit auf den Weg gibt. Die Kämpfer sind für Game Boy Verhältnisse riesig und die Hintergründe detailliert gepixelt. Auch der Soundtrack ist passend gewählt und lässt sich gut anhören. Technisch wird das Spiel seinem Anspruch aber wenig gerecht. Prügelspiele leben von schnellen Schlag- und Trittfolgen. Von zügigen Seitenwechseln durch Sprünge und schnellen Spezialattacken. Und wenn man mal auf dem Boden liegt, sollte das Aufstehen auch nicht ewig dauern. Vor allem die langsame Ausführung von Schlägen und Tritten lässt Raging Fighter nicht gut aussehen. Damit reiht es sich in die spielerische Klasse eines Street Fighter II ein – was im Vergleich zu Mortal Kombat aber immer noch voll ok ist.
